Deutsche Luftverkehrswirtschaft: Klimaschutz nur aus der Staatskasse?


07 Feb 2018 [20:05h]     Bookmark and Share


Deutsche Luftverkehrswirtschaft: Klimaschutz nur aus der Staatskasse?

Foto: Carstino Delmonte


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Die deutschen Player der Luftverkehrswirtschaft scheinen Lärm- und Klimaschutz ganz weit „unten“ auf ihrer Ausgabenliste anzusiedeln. Diesen Schluß lässt eine Verlautbarung der Branchenverbände BDL, ADV und BDF erkennen. Darin wird unter anderem einer Drohgebärde gleichkommend erklärt, dass die Luftverkehrssteuer den Unternehmen Geld wegnimmt, das sonst in Investitionen für Lärm- und Klimaschutz fließen würde. 

Frankfurt/ Berlin – Die Cheflobbyisten Stefan Schulte vom Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Michael Kerkloh vom Flughafenverbandes ADV, und Ralf Teckentrup, Chef von Condor und dem Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), haben sich in einer gemeinsamen Erklärung zum Ergebnis der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD geäußert und eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Darin heißt es unter anderem: „Allerdings sehen wir weiteren Handlungsbedarf und halten den schrittweisen Abbau der wettbewerbsverzerrenden Luftverkehrsteuer auch weiterhin für erforderlich, damit die Investitionskraft unserer Unternehmen gestärkt wird. Bis heute entzieht diese Steuer den Unternehmen Finanzmittel für Investitionen in Lärm- und Klimaschutz.

Die Lobbyisten drohen quasi damit, dass erst dann mehr Geld in den Lärm- und Klimaschutz fließen wird, wenn die Bundesregierung die Luftverkehrssteuer abschafft. Den Verbänden ist somit bewusst, dass sie an den Folgen des Klimawandels eine Mitschuld tragen und eigentlich mehr zum Klima- und Lärmschutz tun müssten, knüpfen es aber von ihren politischen Forderungen.  Das Füllen der eigenen Kassen steht offenbar trotz Rekordgewinnen der letzten Jahre und Boomprognosen für die nähere Zukunft ganz oben auf der Agenda, Umwelthemen unter ferner liefen.

So hat beispielsweise der Thomas Cook-Konzern, bei dem Ralf Teckentrup seit Jahren als Condor-Chef agiert, soeben die Gründung einer neuen Airline in Spanien bekannt gegeben. Auch beim Niki-Deal des Niki Lauda spielt Thomas Cook wohl eine tragende Rolle bei der Wiederauferstehung. Denn Lauda setzt mit seiner aus Niki-Resten geplanten Airline Laudamotion voll die Touristen des Thomas-Cook-Konzerns. Die Branche boomt.


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